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Unterwallis:  Events, Besichtigungen, Rundkurse und Talausflüge

Kultur im Reich der Viertausender


Von den südländisch anmutenden Städtchen und über die Weinbaugebiete folgen wir der Rhône bis zum Genfersee. Neben grosser Kultur locken grandiose Schluchten und kurvige Strässchen.

Sierre - Grotte St. Leonard

Vor Sierre findet man die längste begehbare Grotte der Schweiz, die von einem tiefen See durchzogen wird, dessen Wasserspiegel saisonabhängig starken Schwankungen unterworfen ist. Man befährt die Höhle mit einem Boot und findet sich in einer in vielfältigen Farben schillernden Höhle wieder.

Sierre - Val d'Anniviers

Das Val d'Anniviers liegt etwas südlicher gegenüber und ist eigentlich eine ganze Reise wert. Aber auch ein Ausflug lohnt allemal. Dieses Tal war über Jahrhunderte von einer konstanten Wanderbewegung seiner Bewohner geprägt, bis zu acht Mal pro Jahr wechselten die Einwohner nämlich ihren Wohnsitz, ganz der jeweiligen Jahreszeit angepasst und trieben ihr Vieh in die erreichbaren Weidegründe. Heute sind sie sesshaft geworden und leben hauptsächlich von den wirklichen Nomaden des 21. Jh., den Touristen. Das Tal teilt sich nach dem Eingang in drei Seitenarme, insgesamt ca. 30km lang. Durch eine Schlucht fährt man hinein, mehrere kleine Walliser Dörfchen durchfährt man bis nach Zinal, Grimentz und Chandolin, den Endorten des dreiarmigen Tales. In Zinal, beispielsweise, eröffnet sich ein phantastischer Blick auf das das Tal abschliessende Zinalrothorn 4221m. In Grimentz ist der Gletscherwein zuhause, der aus der Rhôneebene herangeschafft hier oben in Lärchenfässern reift. Im Bürgerkeller kann der Gast einen wunderbaren Tropfen kosten, der, wenn er aus dem sog. 'Bischofsfass' stammt, mehr als hundert Jahre gelagert ist und einen Madeira-artigen Geschmack haben soll. Der Kellermeister sagt hierzu: "Es stimmt, der Glacierwein setzt sich kühl über die Gesetze der modernen Weinwissenschaft hinweg. Die Wirkung der Kälte in Verbindung mit einem erhöhten Alkoholgehalt tötet die unerwünschten Bakterien ab und ermöglicht eine erstaunliche Lagerungsfähigkeit." Wenn man die Dörfer und die Berge besichtig hat, kann man in einer kleinen 'Rundtour' an der gegenüberliegenden Seite des Taleinganges, wo man eingefahren ist, wieder aus dem Val d'Anniviers herausfahren.

Chandolin:
Am Südhang des Illhorns, 2716m, gelegen, beherbergt ein altes Bergdorf und etwas ausserhalb gelegene Appartements. Besichtigenswert ist der alte Dorfkern und die hübsche Biedermeierkirche.

Grimentz:
Am Eingang des Val Moiry im Val d'Anniviers gelegenes gepflegtes Bergdorf, das sehr ursprünglich ist. Besichtigenswert sind alte Bürgerhäuser, die von bäuerlichem Wohlstand erzählen sowie das Burgerhaus aus dem 1500 Jh. Über dem Ort thront der Dent Blanche, 4357m.

St. Luc:
Über eine kurvenreiche Strasse gelangt man von Vissoie nach St. Luc, einem kleinen, idyllischen Bergdorf. Hoch über dem Val d'Anniviers hat man einen gewaltigen Ausblick auf die Walliser Viertausender.

Vissoie:
Der Hauptort des Val d'Anniviers. Ein vom Tourismus fast unberührtes Walliser Dorf, in dem sich die Nebentäler des Val d'Anniviers verzweigen. Besichtigenswert sind die Kapelle Notre-Dame-de-Compassion (1688) und alte Häuser aus dem 17. Jh., die v.a. an der Strasse nach Ayer drängen. Ein besonderes Fest ist hier die Übergabe des ersten produzierten Käselaibs des Sommers durch die Älpler an den Pfarrer am letzten Augustsonntag des Jahres.

Zinal:
Endort des Val d'Anniviers (Val de Zinal) Umgeben von Viertausendern sieht man vom Ort aus allerdings nur das Zinalrothorn, 4221m, mit seinen vergletscherten Flanken. Bei Zinal liegt eine alte ehemalige Kupfermine, die man besichtigen kann.

Strecke
Bemerkungen

Zufahrt von Sierre: Gut ausgebaute Strasse, Kurven langgezogen, Naturtunnels
Im Tal teilweise steile, enge Strässchen, asphaltiert, Befestigung teilweise fehlend

Rundtour empfohlen, keine Weiterfahrt am Talende


Sion

Sion ist nicht nur Kantonshauptstadt des Wallis, sondern in vielerlei Hinsicht eine Kapitale. Wer mittelalterliche Burgluft schnuppern will und Waffen besichtigen möchte, kann dies auf dem Burg-Schloss Valeria tun, das Valeriamuseum für Ethnographie lohnt ebenfalls einen Besuch, ein prähistorisches Museum zeigt die Besiedlung des Wallis bis 4000 Jahre v. Chr. mit Originalfunden, Kultstätten und Gräbern etc. Recht unscheinbar auf den ersten Blick, ist die älteste bespielbare Orgel der Welt in der Kapelle der Burg. Die Altstadt von Sion ist sehr schön, man kann hier in schon fast südlichem Flair seinen Espresso schlürfen.

Sehenswürdigkeiten:

1   - Notre-Dame
2   - Kantonales Museum
3   - Allerheiligenkapelle
4   - Tourbillon
5   - Viztumsschloss
6   - Kunstmuseum
7   - Jesuitenkirche
8   - Haus der Landratsabgeordneten
9   - Rathaus
10  - Kathedrale Notre-Dame-du-Glarier
11  - St. Theodul
12  - Haus Supersaxo
13  - Hexenturm
14  - Kapuzinerkloster
15  - Altes Spital
16  - Archäologisches Museum

Die Altstadt von Sion:
Vom Parkplatz zwischen Tourbillon und Valeria, den Wahrzeichenn der Stadt erreicht man man in der Altstadt zunächst das neue ärchäologische Museum. Hier kann man Funde vom Neolithikum (ca. 3500 v.Chr. bis zum Beginn des Metallzeitalters (ca. 1500 v. Chr.) besichtigen. Ebenfalls zu bewundern sind Funde aus der Römerzeit. Der nächste anziehende Punkt ist die burgartige Majorie. Sie diente vormals als bischöfliche Residenz. Hier ist heute das kantonale Kunstmuseum untergebracht. Malereien über Walliser Menschen und Landschaften (Ritz/Dalleves) beherrschen die Sammlung. Entlang der Rue Colleges stehen sehenswerte Häuser. Besichtigenswert sind das Haus der Landratsabgeordneten und das Haus de Riedmatten sowie das Haus de Platea. Sehenswert auch die folgende Kollegiumskirche. Unübersehbar ist das Rathaus aus dem Jahre 1665, ein Renaissancebau mit barocken Einflüssen, wie Schnitzereien etc. Weiter folgt nordwärts nun die alte französische Residenz und der Löwenbrunnen. Wendet man sich südwärts, so kommt man nach einigen Metern hinter dem Casino an eine alte Apotheke aus dem 16. Jhd. (Ruelle de la Lombardie). Westlich vom Grand Pont, dem Einkaufszentrum der Stadt, steht die Kathedrale Notre Dame du Glarier mit Teilen aus dem 13. Jhd. Besichtigenswert ist der geschnitzte der Altar wahrscheinlich aus dem frühen 16. Jhd. Nur knapp 50m entfernt steht die St. Theodulskirche, die zu Ehren Kardinal Schiners aus dem oberwalliser Ort Ernen errichtet wurde. Ebenfalls finden sich hier um den Platz versammelt das Regierungsgebäude, Kaplanei, Kapitelhaus und Bischofspalast. Das wohl prunkvollste Wohnhaus des Wallis, das Supersaxo-Haus, benannt nach dem gleichnamigen Geschlecht der Supersaxo, die das Wallis lange Zeit regierten, gehalten im spätgotischen Stil, findet sich in der Rue de Conthey.

Tourbillon und Valeria:
Obwohl die höchste Erhebung der Stadt und früher ein prächtiges Schloss, bietet Tourbillon nach dem verheerenden Brand von 1788 heute nur noch eine unbedeutende Ruine. Ganz anders ist da Valeria: Hier spürt man noch den Hauch der Geschichte, die über Jahrhunderte hier stattfand. Ein grosse Vergangenheit ist hier zuhause. Man nimmt an, dass bereits zu römischer Zeit hier ein Tempel stand. Beherrschendes Bauwerk ist die festungsähnliche Schloss-Kathedralen-Anlage. Sie beherbergt so manchen Schatz, wie z.B. Bildkapitelle aus dem 12. Jhd., Fresken, ein freistehendes Tabernakel von 1533, eine Muttergottes aus weissem Marmor sowie prächtige Wandgemälde. Nicht zu vergessen, die älteste bespielbare Orgel der Welt, ein Werk aus dem letzten Viertel des 14. Jhd. Der lebendige Klang von 135 Bleimetallpfeifen, kombiniert mit aus der Gotik stammenden Registern, ist bis heute ein Ohrenfest. Nicht zuletzt hinweisen möchte ich auf die kostbare Ausstellung des Musee d'Histoire et d'Ethnographie, das seinen Platz ebenfalls auf der Burgkirche hat. Es beherbergt ein Schatzkästlein und ist eines der bedeutendsten Museen des Wallis.

Sion - Chamoson - Leytron - Ovronnaz - Saillon

Im Wallis sollte man es nie eilig haben. Die Tour durch die o.g. Ortschaften sind ein Ausflug in die Weinberge und Burgen um Sion. Hübsche, alte Dörfer, die zum Verweilen und Geniessen einladen.

Ganz anders, nämlich wild und gewaltig, präsentiert sich die weitere Umgebung der Stadt:

Sion - Lizerne-Schlucht / Derborence

Von Sion aus führt uns die Strasse zuerst nach Westen Richtung Vetroz. Vorher biegen wir aber in nördlicher Richtung bei Conthey ab nach Aven. Die Strasse ist noch recht gut ausgebaut und führt in liebliche Weinberge hinauf. Die Steigung ist recht angenehm, der Blick weitet sich. Unter uns das Rhônetal. Nach einigen Serpentinen ändert sich die Landschaft radikal: Der Sage nach wurde hier von einem Riesen der Berg mittels eines Säbelhiebes gespalten. So sieht es auch aus. Man kommt unvermittelt in die Lizerne-Schlucht. Die Strasse wird zum Strässchen, das sich direkt am Abgrund entlang schlängelt. Der Weg führt durch zwei lange in den Stein gehauene Tunnels, besser gesagt Galerien, von denen man mit Schaudern in den Abgrund sieht. Die Strasse ist jetzt so eng, dass Dosen nicht mehr aneinander vorbeikommen und jedesmal ein wildes Rangieren einsetzt, sobald sich zwei treffen. Einmal rangiere ich ebenfalls, als nämlich der Postbus entgegenkommt, der hat schliesslich immer Vorfahrt. Unter uns schäumt die Lizerne in einer ungeheuren, bis 500m! tiefen Schlucht. Überall droht Steinschlag. So fahren wir Kilometer um Kilometer, bis wir am Ende der Schlucht ein Hochplateau erreichen. Hier hat die Natur uns ein besonderes Schauspiel bereitgehalten: 50 Millionen Kubikmeter Stein waren 1714 und 1749 bei gewaltigen Felsstürzen von den Diablerets, den Teuflischen, herabgestürzt und hatten eine Steinwüste mit urwaldgleicher Natur geschaffen. Der Fluss wurde durch den Felssturz aufgestaut und hat einen kleinen See gebildet. Man gelangt zu Fuss in diesen Naturwald, der einzigartig ist. Um uns herum schroffe Felswände und ich verstehe, warum die Berge hier solche Namen haben. Man hört öfters ein Krachen und Stöhnen von den Wänden herab, das ist auch der Grund, warum die Menschen hier die Berge als des Satans Heimat betrachteten. Heute weiss man allerdings, dass es der Frost ist, der diese Geräusche erzeugt. Unheimlich, trotzdem. Am Ende des Sees steht das 'Restaurant du Lac', in dem man nicht nur essen, sondern auch übernachten kann.

Strecke
Bemerkungen
kleines, sehr enges Strässchen, direkt an der Schlucht, asphaltiert, wenig Schotter, viele enge Naturtunnels, Befestigung teilweise fehlend
am Talende keine Weiterfahrt möglich


Sion - Morges-Schlucht - Col du Sanetsch

Eine weitere, schöne Strecke von Sion aus, ist ein Ausflug in die Morges-Schlucht. Sie ist nicht ganz so tief, wie die Schlucht der Lizerne, aber ist immer noch imposant genug. Der Weg führt eigentlich über den Sanetschpaas bis Gsteig und weiter nach Gstaad im Berner Oberland, ist jedoch leider unterhalb der Passhöhe vor dem dortigen Stausee, dem Lac du Sanetsch, für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Tour ist also eine typische walliser Tälerroute mit Rückkehr zum Ausgangspunkt.
In Sion folgen wir der Beschilderung nach Norden Richtung Saviese, die Strasse führt anfangs breit ausgebaut in die Weinberge oberhalb der Stadt. Saviese ist eine Agglomeration verschiedener Orte, wovon wir St. Germain durchfahren und nun auf einem schmalen Strässchen weiter an Höhe gewinnen. Man hat einen wunderbaren Blick über die Weinberge ins Unterwallis. Der nächste Ort ist Chandolin, hier führt das Strässchen durch eine enge Dorfmitte, um anschliessend in die Schlucht einzutauchen. Der Weg leitet durch Naturtunnels und ist teilweise sehr schmal, der Belag an vielen Stellen ausgebessert. Kommt das Postauto entgegen, muss man etwas rangieren, um den Bus passieren zu lassen. Links unter uns liegt die tiefe Schlucht, steile Felshänge ringsum. Man wird weiter serpentinenreich durch Bergwald in die Höhe geführt. Nach mehreren Restaurants, die direkt an der Strasse liegen, überwindet die Strasse die Baumgrenze und man gelangt in eine wilde und rauhe Hochgebirgslandschaft. Kühe weiden und kreuzen die Strasse. Am Hang geht es nun an Wasserfällen und über kleine Brückchen hinauf, bis ein letzter Naturtunnel zu einem Aussichtspunkt führt. Oberhalb ist das Strässchen gesperrt. Im Süden zeigen sich die gesamten Westalpen in ihrer ganzen Pracht: Vom Weisshorn über Dent Blanche, Matterhorn, Dent Herens, Zinalrothorn, Pigne d'Arolla, Grand Combin bis zum Mont-Blanc-Massiv stehen sie aufgereiht, die Gletscherberge.
Die Abfahrt führt bis unterhalb der Baumgrenze zurück, hier kann man dann in die Weinberge oberhalb von Conthey durch Orte wie Daillon und Premploz nach Sion zurückfahren.

Strecke
Bemerkungen
kleines, sehr enges Strässchen, direkt an der Schlucht, asphaltiert, einige enge Naturtunnels, Befestigung teilweise fehlend
vor dem Pass keine Weiterfahrt möglich

Sion - Val d'Herens - Val d'Heremence

Die Anfahrt in die südlich verlaufenden Täler Herens und Heremence verläuft anfangs gemeinsam bis Euseigne. Das Val d' Herens (Eringertal) wird auch als das eigentliche, echte Wallis bezeichnet. Tatsächlich haben sich hier wie kaum anderswo Brauchtum und Tradition erhalten. In Evolene wird bis heute noch ein altertümlicher Dialekt, das Patois gesprochen. Diese 'Langue d'oc' war früher von Lyon bis ins Piemont verbreitet. Die Grundlage der bis heute gelebten bäuerlichen Kultur war die Züchtung der Eringerkühe, einer schwarzen, mässig wilden und kampfeslustigen Rinderrasse, die nicht besonders viel Milch gibt, aber aufgrund der Leidenschaft der Unterwalliser für Kuhkämpfe weiter ihre Daseinsberechtigung hat. Wobei man sagen muss, dass diese Kämpfe nicht im Entferntesten die blutigen Dimensionen einer Corrida haben, sie sind lediglich etwas heftigere Rangeleien der Kühe, um die Rangordnung innerhalb der Herde festzulegen. Das Val d'Herens ist wesentlich weniger rauh als das Heremence-Tal, Evolene mit seinen prachtvollen Bauernhäusern und Les Hauderes sind Beispiele für bäuerlichen Wohlstand. Am Taleingang bei Euseigne stehen die berühmten Erdpyramiden, die Demoiselles (Fräuleins deshalb, weil der oben liegende Stein wie ein Hut aussieht), die aus Moräneschutt in Jahrtausende währendem Erosionsvorgang entstanden sind. Manche Pyramide ist 20m und höher. Hier teilt sich die Strasse. Das Talende des Val d'Herence wird von einer grossartigen Bergkulisse gesäumt: Die Dent Herens, Dent Blanche und Pigne d'Arolla sind die Vertreter des hochalpinen ewigen Eises, die den Abschluss bilden, vor allem bietet die Weiterfahrt nach Arolla gewaltige Ausblicke auf diese Schönheit. Das Heremence-Tal ist von seinem Talabschluss bestimmt. Der Lac de Dix hat die höchste freistehende Staumauer der Welt, La Grande Dixence, 285m hoch und umfasst ca. 400 Millionen Kubikmeter Wasser, 6 Millionen Kubikmeter Beton stecken in der Mauer! Ein gewaltiges Bauwerk. Für Technik-Freaks ein Muss.

Arolla:
Bis in die 40-er Jahre war diese Dorf am Talende des Herens nur zu Fuss zu erreichen. Es liegt umgeben von lichten Arvenwäldern und ist Augangspunkt für eine der schönsten Bergtouren der Alpen.

Evolene:
Charakteristisches und traditionsreiches Walliser Bergdorf. Besichtigenswert ist die Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde mit ihrem Rokoko-Altar. Unweit hiervon liegt der Weiler Lana, das einzige Walliser Ringdorf.

Les Hauderes:
An der Verzweigung des Val d'Herens mit dem Val d'Arolla gelegenes Dorf, das mit mehrstöckigen Turmhäsern aus Holz aufwartet. Im Talmuseum kann man Möbel, Trachten und Gebrauchsgegenstände bäuerlicher Kultur besichtigen.

Heremence:
Hauptort des gleichnamigen Tales. Es hat einen schönen Dorfplatz und ein Gemeindehaus aus dem 16. Jh.

Strecke
Bemerkungen

Zufahrt von Sion: Gut ausgebaute Strasse, Kurven langgezogen, Naturtunnels
Im Tal teilweise, enge, kurvige Strässchen, asphaltiert, Befestigung teilweise fehlend

keine Weiterfahrt am Talende

Martigny

Unter Platanen sitzen, südlichen Flair tanken und die französische Lebensart pflegen. So ist das Lebensgefühl dieser von hohen Bergen umrahmten Bezirkshauptstadt am Rhôneknie. Zu sehen gibt es jede Menge: Schöne Plätze und Strassencafes, der Arkadenbau des Rathauses, die Kirche Notre-Dame-des-Champs aus dem 17.Jh., das Kollegium, das Haus Supersaxo und einige andere Kleinodien. Grosse Kunstausstellungen der Fondation Giannada, Konzerte und das Motorsportmuseum sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein kläglicher Rest römischer Pracht ist das relativ gut erhaltene Amphitheater, das etwas ausserhalb in Le Vivier liegt. In Saillon kann man seine müden Knochen in einer schon zu Römerzeiten benutzten Thermalquelle baden. Wenn man einen schönen Blick über das Rhônetal haben möchte, empfiehlt sich ein Ausflug auf die mittelalterliche Festung La Batiaz oberhalb des gleichnamigen Stadtteils. Eine Bergbahn führt abenteuerlich zum Lac d'Emosson, einem Stausee, der hoch über dem Tal liegt.

Martigny - Trientschlucht - Chamonix

Eine atemberaubende, nur zu Fuss begehbare Schlucht ist die Trientschlucht, etwas ausserhalb von Martigny erreichbar, Richtung talabwärts gen Westen gelegen. Lohnt sich! Oberhalb der Trientschlucht lohnt eine Fahrt nach Les Marecottes. Ebenfalls unbedingt zu empfehlen ist ein Abstecher nach Chamonix über den Col de la Forclaz/Col des Montets.

Martigny - Val des Bagnes - Verbier

Richtung Gr. St. Bernhard fährt man ins Val des Bagnes. Gemeinsam führt der Weg auf einer autobahnähnlichen Strasse bis Sembrancher, hier zweigt die Strasse dann von der Hauptroute über den Bernhardpass ab. Über Le Chable, das noch ziemlich touristisch ist führt die Strasse, die jetzt enger wird durch mehrere kleine Dörfer hindurch bis nach Fionnay, dem Endort des Tales. Hier steht oberhalb ein gewaltiger Staudamm, der Lac de Mauvoisin -was übersetzt soviel wie 'schlechte Umgebung' heisst und einen Blick auf die wilde Natur eröffnet, die einen dort erwartet- die Staumauer misst immerhin 256m Höhe. Man kann auf dem Weg nach hier die abgelegene Natur geniessen, ohne fortwährend auf Seinesgleichen zu treffen. Interessant ist neben einer Besichtigung des Stauwerkes auch ein Spaziergang durch den Natursteintunnel, der rechts der Staumauer verläuft. Er war früher befahrbar, ist heute jedoch für Motorfahrzeuge gesperrt. Inmitten des Tunnels schiesst ein tosender Wildbach durch das Gestein in den See, ein beeindruckendes Schauspiel. Ein Besuch im (ziemlich touristischen) Verbier lohnt sich wg. der grandiosen Aussicht auf das Massiv des Grand Combin 4314m. Hier sieht man im Sommer dann leider auch die Folgen des Winter-Massen-Spektakels: Zerstörte Grasflächen, graue Felslandschaft, wo früher Weiden waren.

Strecke
Bemerkungen

Gut ausgebaute Strasse, Kurven langgezogen, bis Verbier einige Serpentinen.
Hinter le Chable enges, kurviges Strässchen, asphaltiert, Befestigung teilweise fehlend

keine Weiterfahrt am Talende beim Lac de Mauviosin


St. Maurice und Massongex

"Kaiser, wir sind Deine Soldaten, vorerst jedoch stehen wir im Dienste Gottes. Dir gehört unsere Tapferkeit im Krieg; Ihm unser schuldloses Leben. Du gibst uns Sold für unsere Strapazen; Er schenkt uns den Anbeginn allen Lebens. Nicht einmal auf Kaiserlichen Befehl dürfen wir unseren Gott und Schöpfer verleugnen, unseren Gott, der auch Dir Gott und Schöpfer ist, magst Du es wollen oder nicht. Für unsere Mitbürger ergriffen wir die Waffen, nicht gegen sie. Um der Treue willen kämpfen wir. Wie aber können wir die Treue halten, wenn wir dieselbe Treue unserm Gott versagen? Vor allem schwuren wir Gott, dann erst dem Heerführer. Unserm zweiten Eid darfst Du nicht trauen, so wir den ersten gebrochen."
Bekenntnis der Thebäischen Legion

Etwa gegen 300 n. Chr. lagerte an der Stelle des heutigen St. Maurice eine römische Legion unter dem Befehl des Mauritius. Sie stammte aus Theben in Ägypten und hiess daher die 'Thebäische Legion'. 6666 Mann, die zum Christentum konvertiert waren. Sie weigerten sich allesamt, einem Befehl ihrer Führung zu folgen, wieder den Heidengöttern zu opfern und die Christen des Rhônetals zu verfolgen. So wurden sie alle zum Tode verurteilt und an der Rhône enthauptet, der Fluss soll rotgefärbt von ihrem Blut gewesen sein. Die Massnahme erzielte, wie so oft, das Gegenteils dessen, was die römische Führung bezweckte und trug wesentlich zur Christianisierung des Wallis bei. Durch Bischof Theodorus von Martigny wurden die Gebeine 370 wieder ausgegraben, eine Kapelle an der unsäglichen Stelle errichtet und Mauritius heiliggesprochen. Der Ort, an dem heute ein besuchenswertes Kloster aus dem Jahre 515 liegt, trägt den Namen des Mauritius, St. Maurice. Es war zeitweise sogar Regierungssitz der Burgunder. Die Abteikirche ist ein Kulturdenkmal ersten Ranges, sie geht auf das 11. Jahrhundert zurück und birgt einen karolingischen Schatz. Bischof Theodorus wird unter verschiedenen Namen, z.B. Theodul oder Sant Jodler als Schutzpatron des Wallis verehrt.
Im kleinen Ort Massongex kann man römische Ausgrabungen, darunter ein guterhaltenes Mosaik besichtigen.

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