Westschweiz - France / Tour '00 |
Col de la Forclaz, 1526m / Col des Montets, 1461m
Der Col de la Forclaz
führt von der unterwalliser Stadt Martigny (dt. Martinach) zur französischen
Grenze und über den Col des Montets weiter nach Chamonix. In Martigny, dem man einen ausgedehnten Besuch abstatten sollte, laden Platanen gesäumte Alleen, Museen und ein erhaltenes Römerforum zu einer längeren Pause ein. Anschliessend erreicht man den Anstieg zum Forclaz am südlichen Stadtrand auf dem Weg zum Gr. St. Bernhard, von dessen Trasse der Pass in südwestliche Richtung abbiegt. Die typisch schweizerisch gut ausgebaute, breite Strasse steigt steil aus dem Rhônetal in Serpentinen hinan. Man hat auf etwa halber Höhe einen atemberaubenden Blick auf das gesamte Unterwallis, zu Füssen liegt Martigny. Je weiter wir nach oben kommen, umso karger wird die Landschaft. Nach der Passhöhe, auf nicht sehr beeindruckenden 1527m - aber Höhenmeter sind hier nicht das Entscheidende -, fahren wir passabwärts an einer gewaltigen Schlucht, der Gorges du Trient entlang, die rechts der Strasse in die Tiefe stürzt. Von Martigny aus kann man sie zu Fuss begehen, ein beeindruckendes Erlebnis. Wir kommen nun an einen Abzweig, der rechts am Talboden nach Finhaut und zum Lac d'Emosson führt. Als ob die Natur so kurz vor dem Montblanc-Massiv hier zu einem kumulativen Punkt gekommen wäre, sind die Schroffheit und Steilheit der umgebenden Berge beängstigend wild. Hier betreten wir dann französischen Boden und nach dem Grenzübergang wird die Landschaft wieder etwas freundlicher, die Strasse dafür deutlich schmaler, kurviger und holpriger, wir fahren jetzt im oberen Tal der Trient durch Hochgebirgswald über den zweiten Pass dieser Strecke, den Col des Montets (1461m). Hier trifft sich im Sommer viel Volk, Franzosen v.a., die mit Kind und Kegel ihr Pique-Nique veranstalten. Wer gutes Wetter hat, versteht sofort warum: Ein unglaublicher Blick auf das höchste Massiv Europas lässt den Atem stocken: Der Monarch entfaltet seine ganze firnbedeckte Grösse, wir stehen im Angesicht des Mont-Blanc. Davor ragen links der Strasse die Grandes Jorasses, 4208m, empor, deren schroffe Nordwände für manchen Alpinisten den Tod bedeuteten, sie zählen bis heute zu den schwierigsten Wänden der Alpen. Daneben beeindrucken die vergletscherten Aig. du Géant u.a. Schön sind auch die senkrechten Pfeiler der Dru und die der Aiguille Verte, die ganz nahe kommen und einen Eindruck über die Leistung Walter Bonattis vermitteln, jenes grossen Alpinisten, der die Dru u.a. im Alleingang erstbestiegen hat. Jedoch täuscht die Idylle: Das Mont-Blanc-Massiv ist in Bewegung geraten, der atmosphärischen Erwärmung mit der damit einhergehenden Verminderung des Permafrostes sei Dank. Ganze Bergflanken des so stabil wirkenden Gebirges sind in Gefahr abzurutschen, gewaltige Fesstürze und lokale Katastrophen haben sich bereits ereignet. Aber das ist eine andere Geschichte. Noch wenige Serpentinen und eine lange Gerade am Talboden und unsere Weiterfahrt endet in Chamonix, das wenige Kilometer hinter Argentière liegt. Hier gibt einige lohnenswerte Abstecher, die allerdings per Pedes erfolgen müssen. Für Eisenbahnfreaks lohnt sich eine Fahrt mit der kühn in die Felsen gebauten Eisenbahn von Chamonix nach Martigny, für Enthusiasten der freischwebenden Drahtkonstruktionen ist sicher eine Fahrt auf die Aiguille du Midi mit einer der gewagtesten Seilbahnen der Alpen ein empfehlenswertes Ereignis. Wer den Mont Blanc beschaulicher betrachten möchte, dem sei ein Ausflug auf die Brévent gegenüber dem Monarchen - oder einfach ein ruhiges Plätzchen auf einer Almwiese ans Herz gelegt. In Chamonix wird man vergeblich nach einer ruhigen Örtlichkeit suchen, der Ort versinkt ganzjährig im Rummel. |
Ausbauzustand
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Kurven
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Forclaz: gut ausgebaute, breite Strasse, griffiger Belag
Montets: Schmale Strasse, löchriger Belag, fehlende Befestigungen |
Forclaz: Serpentinen, sonst weite Kurvenradien
Montets: Enge Kurven |
Bergbahn auf die Aiguilles du Midi 3842m -- Zugfahrt
ins Mer de Glace -- Gondelfahrt auf Les Brevent (am billigsten)
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Martigny: Museum Fondation Giannada -- Motormuseum --
Amphitheater
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Martigny -- Monthey -- Pas de Morgins -- Abondance --
Col du Corbier -- St. Jean de d'Aulps -- Col des Gets -- Cluses -- Chamonix
-- Col de la Forclaz -- Martigny.
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Siehe auch: Col des Mosses, Gr. St. Bernhard.
Südwestseite
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Fernziel
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via
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howto
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Route Napoleon |
no
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Albertville-Grenoble |
Aosta |
Mont-Blanc-Tunnel
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Chamonix-Courmayeur-Aosta |
Route des Grandes Alpes |
no
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Albertville-St. Michel de Maurienne |
Nordostseite
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Fernziel
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via
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howto
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Zürich / Bern / Basel |
no
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rhônetalabwärts-Montreux-Bern-Basel-Zürich |
Sion / Sierre / Brig | no | rhônetalaufwärts |
Genf / Annecy / Lyon | no | rhônetalabwärts Montreux-Genf-Annecy |
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