Achter Tag:


 Jurmala - Riga - Mazeikiai (198 Km)


Der Fernsehturm von Riga
Heute morgen ist es wieder trocken. Der Himmel ist zwar stark bewölkt, aber die Sonne schaut gelegentlich schon durch, sodass wir uns auf das angekündigte Zwischenhoch freuen können. Nach dem Frühstück in einem kleinen Café studieren wir die Karte und werden von einem jungen Mann angesprochen, der in fast fehlerfreiem Deutsch nach unserer Herkunft und unserem Ziel fragt. Wie wir erfahren macht er nach einer schweren Erkrankung gerade eine Ausbildung auf einer deutschsprachigen Schule und möchte nach seinem Abschluss als Dolmetscher oder in der Tourismusbranche, die v.a. in Lettland noch ganz in den Kinderschuhen steckt, arbeiten. Sein Traum ist es, dass sein Land einmal zur EU gehören wird. Wir hören deutliche Ressentiments gegen die russische Minderheit im Lande heraus, als sich zwei ältere Frauen nähern, die einen Winzling von Hund spazieren führen. Sie bleiben ebenfalls stehen und sprechen uns mit einem Wortschwall auf Russisch an.

Die Dünabrücken Richtung Jurmala
Da wir natürlich kein Wort verstehen, übersetzt unser lettischer Freund, der dies allerdings etwas unwillig tut, da es ihm gar nicht gefällt, wie viele Russen noch in seinem Land leben und dass sie die lettische Sprache einfach nicht lernen wollen, wie er betont. Kurz und gut, eine der Damen war wohl im zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin in Deutschland gewesen. Ohne Hass und Vorurteile spricht sie so einfach von Frieden und dass sie es gut findet, wenn zunehmend mehr Deutsche in ihr Land kommen. Ich bin irgendwie berührt. Es ist schon bemerkenswert, wie man in diesem Landstrich doch fortwährend mit der eigenen Geschichte konfrontiert wird. Nach einem freundlichen Abschied fahren wir noch eine Runde durch Jurmala, das wir gestern nur oberflächlich während unserer Quartiersuche wahrnehmen konnten. Der Eindruck, dass hier sehr vermögende neben wirklich armen Menschen leben verstärkt sich, betrachtet man die Paläste, die z.T. neben völlig verfallenen Häusern stehen. Es wird wohl eine der schwierigsten Aufgaben der Regierung Lettlands sein, diese Unterschiede, die sich zunehmend verstärken, wieder auf ein gerechtes Mass zu reduzieren.
Als wir um eine Kurve fahren, sehen wir eine alte, gebeugte Babuschka, die versucht, ein Kätzchen einzufangen. Als wir uns knatternd nähern, flüchtet das arme Tierchen unter ein Auto, das Mütterchen richtet sich auf und schwingt, aus einem zahnlosen Mund schimpfend, die Fäuste hinter uns her.
Noch 25Km auf der Stadtautobahn gefahren und wir nähern uns wieder den Toren Rigas. Vor der Stadtbesichtigung muss ich noch meine Kette organisieren und, Dank der guten Beschreibung auf Deutsch, finden wir die Suzuki-Niederlassung Riga ohne Probleme. Wie es sich herausstellt, wird sie von in Deutschland ausgebildetem Personal geführt, Bikes und Ersatzteile kommen direkt von deutschen Zulieferern. Der Motorradmarkt im Baltikum ist noch jung und die Menschen haben für dieses teure Hobby noch zu wenig Geld, sodass man nur wenige Biker auf den Strassen sieht. Aber die Absatzzahlen steigen wohl kontinuierlich. Die junge Frau, bereits vom Telefon bekannt, nimmt unser Problem in die Hand und wenig später haben wir einen neuen Kettensatz, der auch schnell montiert ist. Auch hier hören wir von Problemen der Letten mit ihren russischen Mitbürgern. Für diese war der gesellschaftliche Abstieg nach dem Machtverlust und dem Zerfall der Sowjetunion wohl nur schwer zu verkraften und sie können sich mit ihrer Minderheitenrolle nur langsam anfreunden. In Riga selbst stellen sie allerdings die Mehrheit der Bevölkerung, eine zusätzliche Schwierigkeit für die Einheimischen. Unter Letten sei es üblich geworden, sich der russischen Sprache zu verweigern, was der Verständigung nicht eben förderlich ist, obwohl alle sie sprechen. Man kann nur hoffen, dass die Animositäten nicht zu grösseren Verwerfungen innerhalb der lettischen Gesellschaft führen werden. Nun lüftet sich auch das Geheimnis der quiekenden PKW: Die Gesetze des Landes schreiben eine Alarmanlage vor. Geklaut werde übrigens sehr wenig, wie man uns versichert, nach den wilden Jahren davor, wo sich manches Kfz auf Bestellung quasi über Nacht Richtung Osten verflüchtigte und von irgendeinem, meist ahnungslosen Käufer in Weissrussland oder der Russischen Föderation, erworben wurde. Wir erhalten noch gute Tipps für Riga und machen uns auf den Weg in die Innenstadt. Hier fällt man von einer Begeisterung in die Nächste. Die Stadt entpuppt sich als architektonisches Juwel, das mit viel Aufwand wiederhergestellt wurde und wird. Vor allem die Jugendstilbauten, die zahlreich vertreten sind, übertreffen diejenigen in Brüssel an Zahl und Schönheit und das will etwas heissen.

Die Petrikirche, Wahrzeichen Rigas
Wir beginnen unsere Stadtbesichtigung im Südwesten der Stadt am Kalku iela. Hier steht die das Stadtbild beherrschende Petrikirche, das Wahrzeichen der Stadt. Mehrfach abgebrannt, wurde das von Rostocker Baumeistern errichtete Bauwerk aus dem 13. Jh. immer wieder aufgebaut. Vor dem Gebäude werden wir von zwei Letten angesprochen, Biker, wie es sich herausstellt, die uns nach unserem Woher und Reiseziel befragen. Sie meinen, wir müssten unbedingt auf den Kirchturm, um den schönsten Blick auf ganz Riga zu haben. So zahlen wir den Eintritt und fahren mit einem etwas gebrechlichen Fahrstuhl auf 72m hinauf und richtig: Hier oben überblickt man die gesamte Stadt. Über dem Fluss Düna (Daugava) steht der Fernsehturm, ein markantes Bauwerk, das weithin sichtbar ist. Unter uns liegt direkt die wunderschöne Altstadt mit ihren restaurierten Gebäuden und Plätzen. Man kann sehr gut die ringförmige Anordnung der einzelnen Bezirke der Stadt erkennen: Von den ältesten Teilen der Stadt im inneren Ring schliessen sich nach Aussen die jüngeren Anteile an. Als Schandflecke stalinistischer Grössenwahnarchitektur sieht man leider mehrere Betonklötze, die etwas beleidigendes für das Auge haben und unförmig aus dem Stadtbild aufragen, wie z.B. das Rundfunkgebäude. Hier wurden lettische Freiheitsaktivisten von russischen Spezialtruppen brutal zusammengeschossen, ein Blutbad während des lettischen Unabhängigkeitskampfes der Perestroikazeit. Die Aussenbezirke sehen aus wie in jeder Grossstadt, aus Beton und hässlich. Nach diesem berauschenden Rundblick fahren wir wieder hinab und betreten die Gassen der Altstadt.

 Riga in Kürze:

Riga liegt an der gleichnamigen Bucht der Ostsee, an der Mündung der Düna. Die Rigaer Bucht ist weit ins Land greifend an der lettisch-estnischen Ostseeküste, 17913 km2, sie ist bis 62m tief, im Norden und Nordwesten durch die Inseln Saaremaa und Muhu vor der offenen See geschützt und von Dezember bis April zugefroren. Häfen gibt es in Riga und Pärnu. Die Stadt wurde 1201 vom Bremer Domherr Albert gegründet. Die Geschichte der Stadt ist eine Geschichte aus Schwert und Kreuz, aus Feuer und Gewalt, Zerstörung und Wiederaufbau. 1282 der Hanse beigetreten, entwickelte sie sich rasch zu einem Handelszentrum, das von deutschbaltischen Kaufleuten dominiert war. Die wechselnden Mächte Polen, Schweden und Russland nutzten diesen Reichtum und tasteten die Handelsprivilegien der Deutschen nie an. Auch nach 1710, als der Zar endgültig die russische Herrschaft etablierte, blieb deutsch die offizielle Sprache, regierte der Magistrat weiter und nur ein Generalgouverneur zog im Hintergrund die Fäden. Prächtige Häuser aus dieser Zeit dokumentieren den Reichtum der Stadt. Die mittelalterliche Befestigung fiel erst im 19. Jh. endgültig, damals hatten die Rigaer in Erwartung des napoleonischen Angriffs vorsorglich ihre Vorstädte niedergebrannt, ein grandioses Eigentor: Napoleon zog einfach vorbei und griff die Stadt nicht an, die von ihren Bewohnern quasi sinnlos selbst zerstört worden war. Mitte des 19. Jh. durften nun auch Letten Handel treiben und sich politisch engagieren, Schritte von grosser politischer Bedeutung für die Stadt, was allerdings an der deutschen Herrschaft nichts änderte. In der zweiten Hälfte des 19. Jh war Riga der zweitgrösste russische Hafen geworden. Infolge der einsetzenden Industrialisierung wuchs die Bevölkerung rasant, bis zum ersten Weltkrieg bewohnten 520.000 Einwohner die Stadt. Unter den Weltkriegen, v.a. dem Zweiten Weltkrieg, hatte Riga ungeheuer zu leiden, bei den schweren Kämpfen zwischen Wehrmacht und Roter Armee wurden grosse Teile der Stadt eingeäschert, aber nach dem Krieg bravourös wieder aufgebaut. 1918 wurde die Metropole Hauptstadt des neugegründeten Staates Lettland, die Deutschen waren nun in der Minderheit. Deutsche und Sowjets waren es auch, die in erbitterten Kämpfen die Stadt schwer beschädigten und 1944, als die Rote Armee Riga endgültig wiederbesetzte, wurden gleich Zehntausende Letten erschossen und nach Sibirien deportiert. Unter den Nazis wurden etwa 200.000 Juden in der Umgebung Rigas ermordet. Wie üblich im Baltikum, wird auch hier die erhebliche lettische Beteiligung an den teilweise unvorstellbaren Pogromen, als man mit Eisenstangen Hunderte von Menschen in der Stadt einfach so totschlug, als Tabu behandelt. Man spricht nicht darüber, öffentliche Gedenkstätten diesbezüglich fehlen. Seit 1991 ist die Stadt wieder Hauptstadt des unabhängigen Lettland, eine Million Einwohner machen sie zur grössten Stadt des Baltikums.
In der Stadt befinden sich wichtige nationale Gedenkstätten, wie der Brüderfriedhof und die Freiheitsstatue. Man findet neben der Universität viele Theater und Museen. Vor allem aber ist Riga ein Architekturparadies: Eine grosse Anzahl herrlich geschmückter Barock- und Jugendstilhäuser machen die Stadt zu einem Juwel, vergleichbar allenfalls mit den Städten des flämischen Barock. Man bemüht sich bis heute, die ursprüngliche Architektur wiederherzustellen. So wird, zum Missfallen vieler Rigenser, die eine unnötige Aufwärmung der deutschen Vergangenheit fürchten, zur Zeit der historische Marktplatz unter grossem Aufwand in seinem ehemaligen Aussehen renoviert. Auch im Inneren der Gebäude herrscht teilweise eine unglaubliche Pracht, erwähnt werden sollen hier z.B. das Mentzendorffhaus oder das Dannensternhaus sowie das Reiterhaus. Die Kirchen der Stadt sind z.T. aus dem Mittelalter stammende Zeugnisse kirchlicher Macht, sehenswert sind der Dom, die gotische Jakobikirche, die Petrikirche und die Georgskirche, das älteste Bauwerk der Stadt aus dem 13. Jh., in dem das Kunstgewerbemuseum untergebracht ist. Neben alten Gildehäusern, hier sei das Haus der Schwarzhäuptergilde als Besonderheit erwähnt, -es birgt in seinem Inneren eine unglaubliche Pracht, die den Reichtum der Kaufleute widerspiegelt-, und ganzen Strassenzügen voll verspielter Fassaden, wie die Jugendstilhäuser in der Albertstrasse, Alberta iela, die übrigens vom Vater des berühmten russischen Regisseurs Sergej Eisenstein, Michael Eisenstein, erbaut wurden, ist die Stadt voller kleiner Plätze, die zum Sitzen einladen und die umgeben sind von einem Potpourri architektonischer Kleinode. Weiter findet man viele kleine Läden, Kneipen und Cafés, kleine Gässchen und Strassen, nicht umsonst ist die Stadt heute UNESCO Weltkulturerbe. Riga lädt den Reisenden zum Verweilen ein, zum Staunen und Geniessen.
Nachtrag 2004: Der Rigaer Dom ist leider so baufällig geworden, dass er für den Publikumsverkehr gesperrt werden musste. Wann Renovierungen beginnen und wann er wieder zugänglich sein wird, ist offen.


Blick von der Petrikirche....

....auf die Altstadt und die Johanniskirche....

....Platz der lettischen Schützen und Düna

Prächtige Fassaden

Eine Bausünde neben der Petrikirche
Am Domplatz trinken wir ein Tässchen Kaffee und sind von den Preisen hier überrascht, man könnte meinen, in Mailand am Dom oder in der Züricher Fussgängerzone zu sitzen, so teuer ist das hier. Wir sehen auch die tiefe Spaltung der Gesellschaft in arm und reich. Neben den vielen gutgekleideten Flanierern stechen die wenigen zerlumpten Gestalten besonders ins Auge, v.a. viele ältere Menschen, die wohl um den Lohn ihres Arbeitslebens betrogen und heute von der kärglichen Rente kaum mehr überleben können. Überall in der Stadt bereitet man sich auf den Mittsommer vor. Es werden Bühnen aufgebaut für die Feierlichkeiten und nun wird uns klar, warum man so schlecht Quartier findet: Aus aller Welt strömen die Letten herbei, um die Sonnenwende in der alten Heimat zu feiern, daher sind alle Hotels belegt und die Preise astronomisch. Der Dalai Lama ist auch in Riga und mit ihm eine grosse Gruppe Tibeter, die wir vor seinem Hotel in ihrer, hier fremd wirkenden, Tracht sehen. Nach einem ausführlichen Rundgang ist es früher Nachmittag geworden und wir beschliessen die Weiterfahrt.

Kleine Plätze mit überraschender Umgebung

Viele Cafés

Enge Strassen, im Hintergrund der alte Pulverturm

Reiche Bürgerhäuser
Westwärts führt uns die gut ausgebaute Strasse Nr. A9 über den Fluss Lielupe ins Kurzeme, nach Kurland, einem unberührten Fleckchen Natur, in dem man kleine Dörfer und Gehöfte findet, neben einer Unmenge Störche, die hier jeden möglichen Platz für den Nestbau besetzt halten. Das Wetter ist nun sonnig und warm geworden, das nächste Zwischenhoch hat uns also erreicht. Wir kommen zu einer kleinen Raststätte, ein schmuckes Blockhaus und essen im Freien eine Kleinigkeit, die sich als riesige Portion herausstellt zu wieder normalen lettischen Preisen, also sehr billig für den Westler. Anschliessend biegen wir von der Hauptstrasse ab und fahren lettisch-kurländische Schotterpisten in Richtung Süden. Hier scheint die Zeit wirklich stillgestanden zu sein: Ab und zu ein kleiner Bauernhof, ein kleines Dorf, Ruhe pur. Es geht durch eine hügelige Landschaft, durch kleine Waldstücke und saftige Wiesen. Eine Besonderheit ist hier die Viehhaltung, von Massentierhaltung keine Spur, das Rindvieh grast einzeln angepflockt auf der Weide. So spart man sich den Bau von Zäunen.

Der Fluss Lielupe....

....westlich von Riga

Eine gemütliche Raststätte in....

....Kurland, sattes grün....

....und kleine Gehöfte....

....säumen Schotterpisten

Überall nisten Störche

Fahrspass....

....bei sommerlichem Wetter.

Bei Auce, ein Schlösschen
Bei dem Ort Auce sehen wir ein prächtiges Schloss auf einem Hügel stehen und fahren hinauf. Beim Näherkommen sieht es schon etwas verwittert aus, scheint aber bewohnt, wer hier residiert können wir leider nicht in Erfahrung bringen. Langsam wird es Abend und wir nähern uns der litauischen Grenze. Wie es sich herausstellt ist der Übergang bei Auce/Vitini, obwohl in unserer Karte als offizieller ausgewiesen, für Ausländer nicht passierbar, sondern dient nur dem kleinen Grenzverkehr. Also fahren wir weiter nach Westen und versuchen dort unser Glück. Die geschotterten Strassen verlaufen teilweise schnurgerade, teilweise in engen Kurven und es macht einen Heidenspass hier zu fahren. Vor dem Ort Kevele halten wir kurz, um noch mal die Karte zu studieren, da kommt ein Russe auf einem Fahrrad daher, hält an und übergiesst uns mit einem Schwall unverständlicher Laute. Es stellt sich heraus, dass er wissen will woher wir kommen, er zeigt nämlich fortwährend auf die Kennzeichen. So antworten wir auf Deutsch, er redet weiter russisch und nach geraumer Zeit dieser fremdartigen Konversation bedankt er sich überschwenglich und radelt weiter. Irgendwie haben wir das Gefühl ihn verstanden zu haben, wie er uns, und winken ihm fröhlich zurück. Bei Ezere kommen wir an die Staatsgrenze zu Litauen, ein winziger Grenzposten, der für Ausländer erlaubt ist. Man sollte sich also vor Antritt einer Tour immer erkundigen, wo man Landesgrenzen passieren darf.

Die Grenze zu Litauen bei Ezere
Ich fotografiere nach Gewohnheit und werde sofort vom Grenzer angeraunzt es zu unterlassen, da sonst Kamera und Filmmaterial konfisziert werden können. Also lass ich's bleiben, ich brauche meinen Foto schliesslich noch. Nach der üblichen Wartezeit dürfen wir nach Litauen einreisen. Bisher haben wir nirgendwo einen Anhalt für eine Unterkunft gefunden und langsam wird es dunkel. Bezüglich Übernachtungsmöglichkeiten hat man in Lettland auf dem platten Land praktisch keine Auswahl, wir haben auf der gesamten Strecke hinter Riga bisher keinen Hinweis für ein Hotel oder ähnliches finden können, alle Angaben der Reiseführer und Karten erwiesen sich als falsch! Hotels heissen in Litauen Viesbutis, nach dem internationalen Begriff hält man vergebens Ausschau. Zur Quartiersuche fahren wir nach Mazeikiai. Diese Industriestadt zeigt ein wenig einladendes Gesicht. Heruntergekommene Plattenbauten aus Beton, wohin das Auge blickt. Wir sehen lange Güterzüge mit Tankwagen und erfahren später, dass Mazeikiai das Zentrum der Petrochemie im Baltikum ist. Aber das ist uns gleich, wir suchen dringend eine Schlafstätte.
Nach langem Gekurve und einem erneut von einem Tankstellenpächter gezeichneten Plan, finden wir das Hotel Valina, ein Plattenbau, der sehr ungemütlich und kalt wirkt und im Inneren das hält, was er nach Aussen verspricht. Der Preis ist allerdings passabel, man spricht an der Rezeption zwar keine Fremdsprache, aber wir bekommen unsere Zimmer. Unsere Bikes können auf einem videoüberwachten Parkplatz eingeschlossen werden. Die Badewanne, in die ich ersteinmal steige, wackelt bedrohlich, hält den Säuberungsmassnahmen aber stand und frisch geduscht setzen wir uns in ein benachbartes Restaurant, das eher einer Diskothek gleicht mit verspiegelten Wänden. Das Essen ist reichlich, russische Hausmannskost, aber nicht schlecht.

Plattenbau-Hotel

Kuriositäten....

....am Rande


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