Achter Tag    Nyons (Provence) - Gozzano (Piemonte), 404km

Heute ist ein trauriger Tag: Unser Abschied von der Provence, diesem wunderbaren Stückchen Erde in Frankreich steht bevor. Unser Weg führt uns durch die Haute-Provence und von dort wieder in die Alpen zurück. Bei gutem Wetter starten wir nach einem in Marcel-Manier ausgezeichneten Frühstück Richtung Osten und folgen dem Flüsschen Eygues durch sein schluchtenreiches Tal. Kurven ohne Ende gepaart mit Strecken, wo man so richtig am Gashähnchen zupfen kann! Links und rechts eine wenig besiedelte, wunderbare Landschaft. So kommen wir über Rosans nach Serres. Hier trifft sich unsere Strecke mit der Route Napoleon und wir haben gewusst, warum wir diese bekannte Nord-Süd-Strecke gemieden haben: Auto an Auto, viele Bikes, noch mehr Holländer mit Anhänger.... Richtung Norden etwas weniger, Richtung Süden etwas mehr Verkehr. Wohl wissend, dass wir diese vielbefahrene Strasse bald wieder verlassen werden, geniessen wir unseren Espresso in einem kleinen Café an der Strasse.

das Städtchen Gap im Mittagsschlaf

der Lac de-Serre-Poncon
Nach ca. 3km Richtung Grenoble biegen wir in östlicher Richtung von der wie im Feierabendverkehr befahrenen Route Nationale ab. Uff geschafft, hier fährt wieder kein Mensch, so wollen wir das haben. Wenige Kilometer noch durch grüne Landschaft und wir erreichen Gap. Das Städtchen liegt im Mittagsschlaf. Hier essen wir auf dem entzückenden Marktplatz zu Mittag. Weiter geht es nach Osten an den Lac de Serre-Poncon, einen riesigen Stausee, dem Grössten Frankreichs, der für alle möglichen Wassersportarten genutzt wird. Der See ist mit einer Ausdehnung von 46qm und einem Nutzraum von 1270 Mio Kubikmetern Wasser der grösste Stausee der Alpen, wobei seine Staumauer gerade 125m in der Höhe misst. Wir schauen nur kurz, da wir noch eine lange Strecke vor uns haben. Die Berge werden wieder deutlich höher, die Landschaft alpiner. Die Alpen haben uns wieder. Über Embrun erreichen wir Briançon, die Stadt, der wir schon bei der Reise in den Süden unsere Aufwartung gemacht hatten. So streifen wir sie nur kurz im nördlichen Teil und fahren hinauf auf den Col de Montgenèvre, 1854m. Hinter der Passhöhe ist die Grenze zu Italien, wo wir hinunter ins Valle di Susa fahren. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nehmen wir ein Stück Autobahn, das wir aber hinter Turin aufgrund der unverschämten Schröpferei wieder verlassen. Lange, gerade Landstrassen erwarten uns durch das ländliche Piemont bis Biella und über kleine Landstrassen geht es weiter bis Gozzano, wo wir uns am Lago d'Orta am Abend Quartier suchen. Nach der Kilometerfresserei des heutigen Tages sind wir froh, ein weiches Bett belegen zu dürfen, was wir nach einem sehr mässigen Essen in der Gourmetregion Piemont auch tun.

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