Diese kleinen zentralschweizer Pässe verbinden den Zürichsee mit dem Hinterland, genauer mit der Urschweiz. Man erreicht so sehr schnell von der Voralpenlandschaft um den Zürichsee kommend die Alpen und den Ursprung der Schweiz, oder umgekehrt.

Sattelegg:

Das Sattelegg ist eher ein sanfter Pass. Vom Zürichsee, genauer von dessen östlicher Spitze, gelangt man in südlicher Richtung über Wangen nach Siebnen. Die Strasse ist breit ausgebaut und führt kerzengerade an der Autobahn Zürich - Chur entlang. In Siebnen geht es in einer unscheinbaren Kurve scharf rechts Richtung Sattelegg. Hier steigt die Strasse anfangs wenig, nach wenigen Kilometern und einem durchfahrenen Tunnel auf neuem Belag dann steiler hinauf zum Sattelegg, das man nach vielen Kehren und nach der Passage eines Stausees, dem Wägistausee - benannt nach dem lieblichen Wägital, an dessen Ausgang er liegt - und einer Durchfahrt durch liebliches Wiesen- und Waldgelände erreicht. Dem Stausee wurde das Dorf Innerthal geopfert, das in seinen Fluten versank. Man hat es am Gugelberg wieder aufgebaut. Der Blick reicht von der Passhöhe vor allem ins Glarner Land mit seinen Bergen.
Ebenso kurvig wie die Auffahrt gestaltet sich die Abfahrt hinunter nach Willerzell am Sihlsee. Die Strasse ist gut asphaltiert und griffig. Unten lohnt sich ein Blick nach Einsiedeln, wo v.a. die Klosteranlage und die Ortsmitte beeindrucken durch ihren Stil. Im Kloster kann man eine berühmte schwarze Madonna besichtigen. Das ganze Jahr über pilgern Scharen zur wundertätigen Statue. Ende September, wenn das Engelweihfest gefeiert wird, erlöschen alle Beleuchtungen und der Ort wird in das Licht Tausender von Kerzen getaucht.

Ibergeregg:

Nach einer Rast, die man genausogut am Sihlersee einlegen kann, der einen mit seiner Stille die Einsamkeit der Bergwelt geniessen lässt, führt der Weg über Gross und Euthal nach Unter- und schliesslich nach Oberiberg. Hier zweigt die Strasse nach rechts weiter auf das Ibergeregg, dem zweiten Pass dieser Runde ab. Er nicht nur höher als das Sattelegg, sondern auch landschaftlich schon alpiner. Die Strasse ist eng, kurvenreich und das Gelände um die Passhöhe, die nach einigen Kilometern erreicht wird, ist Almgelände, was bei Regen durch die Kuhfladen und die auf der sonst griffigen Strasse eingebauten Stahlgitter sehr schnell zu einem rutschigen und gefährlichen Exkurs führen kann, es ist also Vorsicht bei entsprechender Witterung geboten. Auf der Passhöhe kann man gemütlich einkehren, an der Flanke des grossen Mythen (1899m) hat man einen herrlichen Blick hinunter Richtung Schwyz und den Vierwaldstättersee sowie auf das nach Südosten abzweigende Muothatal. Der Blick zurück zeigt das Panorama der Voralpen. Nach einer kurvigen Abfahrt auf dem engen Strässchen über etliche Kuhgitter landet man schliesslich in Schwyz, dem Hauptort des gleichnamigen Kantons, einem der Urkantone der Schweiz. Das Rathaus und die Altstadt sind eine Besichtigung wert, ein Abstecher nach Brunnen und weiter um den Vierwaldstättersee ist unbedingt zu empfehlen. Im Bundesarchiv zu Schwyz ist der Urtext der Eidgenossenschaft von 1291, der original Bundesbrief ausgestellt. Im Herbst findet in der Kantonshauptstadt eine ausgelassene Sennen- und Klosterchilbi statt.