Litauen auf einen Blick: |
Hauptstadt
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Wilna (Vilnius)
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Einwohner
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4 Mio
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Sprache/Verständigung
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Litauisch ist Amtssprache, russisch kann zwar jeder,
wird aber abgelehnt.
Mit Englisch kommt man v.a. in Tourismusbüros oder Hotels recht gut durch, deutsch wird nicht gesprochen |
Unterkunft
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In den grossen Städten und an der Nehrung kein
Problem, Preise und Leistung vergleichen lohnt sich, da es erhebliche
Unterschiede gibt
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Strassenverhältnisse
Motorrad
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Hauptstrassen sind gut asphaltiert, Nebenstrassen sind
in der Regel Schotterpisten. Autobahnen gibt es zwischen Klaipeda-Kaunas
und Kaunas-Wilna.
In den Städten gibt es nur eine sparsame Beschilderung Litauen stellt wenig Ansprüche an fahrerisches
Können.
Es herrscht mässiger Verkehr auf Autobahnen und Hauptstrassen, wenig Verkehr auf den Nebenstrassen. Achtung: Viele Radarfallen! Es dominieren ruhige Natur, Wald und von Landwirtschaft geprägte Landschaften. Motorradservice in allen grösseren Städten. |
Tankstellen
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Grosses Angebot an Markenbenzin vorhanden
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Essen und trinken
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Rustikale Gerichte dominieren die Speisekarte, die aber
zunehmend leichter zubereitet sehr schmackhaft sind. Traditionell . dominieren
drei Fleichgerichte: Kotlett, Frikadellen und Braten. Ansonsten russische
und internationale Küche. Empfehlenswert sind einheimische Biere.
Im Sommer gibt es viele Strassencafes
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Klima
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Mildes Seeklima an der Küste, stabiles Kontinenalklima
im Landesinneren, im Sommer sind häufige kurze Schauer nichts Ungewöhnliches,
die Sommer sind warm 17°-30°C
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Beste Reisezeit
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Juni (v.a. Juli/August) - September
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Feste und Feiertage
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Zur Hauptreisezeit:
23./24. Juni: Johannistag (kein Feiertag) 6. Juli: Tag des Staates 8. September: Krönung von Vyautas 25. Oktober: Tag der Verfassung |
Währung
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Litas ca. 0,25 Euro/1Litas
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Sehenswertes
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Nationalparks im Osten, Täler des Nemunas und
Neris. Unbedingt besuchenswert ist die Kurische Nehrung mit dem Haff.
Sehenswerte Städte sind: Vilnius, das Jerusalem des Ostens, Kaunas mit sehr schön erhaltener Altstadt. |
Links
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siehe auch 'Reise-Infos' für weitere Informationen
wie Einreisebestimmungen, Zoll, Verkehrsregeln etc.
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Eine kurze Einführung: Der südlichste der baltischen Staaten
ist Litauen. Seine Geschichte verlief wesentlich anders, als die der übrigen
baltischen Länder, sodass bis heute einige gravierende Unterschiede
allfällig sind. Litauen ist das grösste baltische Land und mit
einer Fläche von 65.000 Quadratkilometern knapp so gross wie Bayern.
Der Wald bedeckt weite Teile dieses Staates und ist ein mythischer Ort,
der in vielen Liedern und Gedichten besungen wird. Die Litauer sind der
Natur eng verbunden und mächtig stolz darauf, das letzte heidnische
Land Europas gewesen zu sein. Diese Tatsache spiegelt sich in ihrer Geschichte
wider, die gekennzeichnet war durch verschiedene Versuche der Christianisierung
von aussen und geschickter Manöver, dieser auszuweichen. So war es
ein rein diplomatischer Winkelzug, als König Mindaugas sich 1250
taufen liess, er erhielt nämlich vom Papst dafür das Recht einen
einheitlichen litauischen Staat zu gründen und zu regieren. Versuche
das Land zu unterwerfen durch den deutschen Orden waren zuvor mehrfach
fehlgeschlagen und der Ritterorden, der grosse Teile des Baltikums bereits
beherrschte, musste vernichtende Niederlagen gegen das wehrhafte Völkchen
hinnehmen. Im 14. Jahrhundert wurde die Hauptstadt Vilnius gegründet
und das Königreich Litauen expandierte nach Osten, unterwarf sich
grosse Teile des heutigen Russlands und der Ukraine und wurde so ein mächtiges
Grossreich. Die grosse Stütze dieses Reiches war eine bestens gerüstete
Kriegerkaste, die das Land fest im Griff hatte. Im 14. Jahrhundert wurde
Litauen per Vertrag Teil des Königreiches Polen, ein Zustand, der
über vierhundert Jahre andauerte. Jetzt erst begann die eigentliche
Christianisierung des bis dahin heidnischen Volkes. Einmischungen von
aussen wurden gemeinsam mit Polen jeweils massiv zurückgeschlagen,
so wurde der deutsche Ritterorden durch die vereinigten polnisch-litauischen
Verbände 1410 quasi endgültig bei Tannenberg vernichtet. Bis
heute ist diese Schlacht in Litauen und Polen ein Ereignis von nationaler
Bedeutung und es wird ihm entsprechend feierlich gedacht. In Litauen selbst
dominierte von da an die polnische Oberschicht mit ihrer Sprache und Kultur
sowie die römisch-katholische Kirche. Ausführlich wird das Polnisch-Litauische
Reich unter 'Polen --> Geschichte' beschrieben. 'Litauen heisst das Land, das mein ganzes Sinnen und Fühlen beherrscht. Kommen Sie, ich will Ihnen helfen, es zu entdecken. Ich begleite Sie in ein fernes, nebliges, zärtliches, leises Land. Lassen Sie uns Flügel ausbreiten und über eine Landschaft fliegen, wo uns der Duft von Wasserlilien und die modrige Luft der Wälder umgibt. Das ist Litauen....' (O. Millosz) In diesen Dichterworten zeigt sich die
Verbundenheit der Litauer mit ihrer Natur, die in Geschichten, Märchen
und Lyrik bis heute erhalten ist. Zwischen grünen Hügeln und
dunklen Wäldern schlängeln sich Flüsse und liegen Seen.
Zwei Flüsse sind besonders hervorzuheben: Die Memel (Nemunas) und
der Neris. Sie bilden bereisenswerte Flusslandschaften, mit Dörfern
und einsamen Gehöften in einer malerischen Umgebung. Im Osten des
Landes liegen grosse Seen, darüberhinaus folgt Weissrussland. Mehrere
Nationalparks laden dort zu einem Besuch ein. Im Norden begrenzt Lettland
das litauische Staatsgebiet, hier liegt im Westen Kurland , das eine wunderschöne,
hügelige Landschaft ist, mit weiten Feldern, Wäldern und Wiesen
und jede Menge Störchen, die hier leben. Ein besonderes Juwel, das
Litauen sich allerdings mit Russland teilt, ist das ehemalige ostpreussische
Gebiet der Kurischen Nehrung. Hier in unmittelbarer Nachbarschaft zur
ehemaligen deutschen Stadt Memel (Klaipeda) an der Mündung der Memel
in die Ostsee hat die Natur in der Eiszeit einen gigantischen Binnensee
geschaffen, der von einer ehemaligen Gletschermoräne, der Nehrung,
begrenzt wird. Die Nehrung besteht aus einem schmalen Landsaum mit hohen
Sanddünen, die an ihrer engsten Stelle gerademal 400m breit sind
und nach Westen die Ostsee vom süsswasserführenden Haff abtrennt.
Hier leben Wildschweine, ja sogar Elche in niedrigem Wald und wenn man
Glück hat, bekommt man sie zu Gesicht. Neben wildromantischer Natur
sieht man hübsche kleine Dörfer wie Nidden (Nida), wo Thomas
Mann vor seiner Emigration gelebt und gewirkt hat. Das gut erhaltene Museum
ist eine Besichtigung wert. Im Süden der Nehrung liegt die russische
Enklave Königsberg (Kaliningrad), die ungefähr das ehemalige
Territorium Ostpreussens umfasst. Hier bildet die Memel einen Teil der
Grenze zwischen Litauen und Russland. Südlich dieser russischen Enklave
liegt Polen, liegen die Masuren direkt an der litauischen Grenze, ein
weiteres landschaftliches Highlight. Mehrere Städte sollte man sich
auf einer Litauenreise unbedingt anschauen: Die Hauptstadt Wilna (Vilnius),
das Jerusalem des Ostens oder das Rom des Nordens genannt, imponiert mit
Prachtbauten und einer wunderschönen Altstadt. Die Zeit scheint hier
stehengeblieben zu sein, von der Renaissance über Barock und Backsteingotik,
die Kuppeln der russisch-orthodoxen Kirchen und Klassizismus findet sich
hier alles. 600.000 Menschen leben hier, nur ca. 50% sind Litauer, der
Rest sind Russen und Polen. Wilna war nie Stadt nur einer Nation, keine
Stadt in Europa hat einen so vollständigen Austausch ihrer Bevölkerung
erlebt wie diese litauische Metropole. Auch ist das Judentum hier gross
gewesen, Wilna war ein Zentrum jüdischen Geistes, bis die wahnhaft
mordenden Schergen Hitlers dem ein blutiges Ende bereiteten. Als zweite,
unbedingt zu bereisende Stadt gilt Kaunas am Zusammenfluss von Memel und
Neris, die litauischste Stadt des Landes, die während der polnischen
Besetzung in den zwanziger Jahren kurz Hauptstadt von Rest-Litauen war.
Man nennt sie die Stadt der Museen, hier wurde die erste litauische Universität
gegründet. Eine gut erhaltene Altstadt lädt zum Flanieren und
Besichtigen ein. Die einst schöne Stadt Memel (Klaipeda) an der Nehrung
wurde im zweiten Weltkrieg bei Kämpfen zwischen der deutschen Wehrmacht
und der Roten Armee völlig vernichtet und es ist bis heute leider
nicht gelungen, sie als architektonisches Ganzes wiederherzustellen, so
sind lediglich einzelne Häuserzeilen der Altstadt und der Platz mit
dem Denkmal des Ähnchen von Tharau sehenswert. Sonst gilt die Stadt
eben als Übergang zur Nehrung. Die wirtschaftliche Entwicklung Litauens ist in mehrerer
Hinsicht problematisch, denn hier fanden nach der Befreiung von der sowjetischen
Besatzung radikale und nicht angepasste Massnahmen statt, die das Land und
vor allem die Landwirtschaft in eine anhaltende Krise stürzten. Seit
1998 kommen aber v.a. die Städte wieder auf die Beine und neben einem
regen kulturellen Angebot scheint sich die Wirtschaft des Landes wieder
zu stabilisieren. Auch ausländische Investoren tragen hier ein gutes
Stück dazu bei, dass zunehmend Arbeitsplätze geschaffen werden.
Für den Fremden bietet das Land regional sehr unterschiedliche Angebote.
Während der Norden auf Touristen wenig eingestellt ist, ist es im Bereich
der Nehrung und in den Städten kein Problem, ausreichend touristische
Infrastruktur zu finden. Aber auch hier muss man sich umschauen. Wir fanden
das eine und andere Mal Angebote für Unterkunft vor, die völlig
überteuert waren und eine sehr schlechte Leistung boten, während
in unmittelbarer Nachbarschaft sehr gute Einrichtungen zu einem anständigen
Preis zu haben waren. Litauen ist am 1. Mai 2004 der EU beigetreten. |